Was ist eigentlich ein Transgender?
Im Internet habe ich dazu Folgendes gefunden: „Transgender […] ist ein Begriff für Abweichungen von der zugewiesenen sozialen Geschlechterrolle beziehungsweise den zugewiesenen sozialen Geschlechtsmerkmalen.“ Das ist eine ziemlich interessante Auffassung, weil diese nur zugewiesene soziale Rollen und Merkmale erwähnt und sich eben nicht auf die biologischen Tatsachen bezieht.
Nach meiner ganz eigenen Definition ist der Begriff „Transgender“ einfach der Oberbegriff für alle Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, ganz oder teilweise, zeitlich begrenzt oder dauerhaft, dem jeweils anderen Geschlecht zugehörige Merkmale übernehmen. Die Motivation dahinter, ob es nun sexuelle Erregung ist, der Spaß an der Verkleidung, am Rollentausch oder weil man sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt, spielt keine Rolle.
Es existieren zahlreiche unterschiedliche Ausprägungen. Die Grenzen und Varianten zwischen Fetischisten, Transvestiten und transsexuellen Menschen sind (manchmal) fließend.
Und was sind nach meiner Auffassung nach eigentlich Transen?
Für mich ist die Bezeichnung Transe einfach ein anderes, besser klingendes Wort für Transvestit. Transen, Transvestiten oder manchmal eben auch Crossdresser sind Menschen, die nur zeitweise, aus Freude an der Verwandlung und rein optisch, in die andere Geschlechterrolle wechseln.
So wie ein Schauspieler in eine bestimmte Rolle schlüpft, schlüpft eine Transe ebenfalls in eine bestimmte Rolle, nämlich in die einer Frau. Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, ist es Travestie, ohne auf einer richtigen Bühne zu stehen. Es gibt nicht wenige Menschen, die in ihrer Freizeit in ganz bestimmte Rollen schlüpfen und dann zum Beispiel als mittelalterlicher Elf, Vampir oder Cowboy mit anderen zusammen das Wochenende verbringen. Auch ihnen kommt es auf ein hohes Maß an Authentizität an, aber auch sie werden natürlich nicht dauerhaft zu Elfen, Vampiren und Cowboys. Wir Transen haben uns eben einfach nur das andere Geschlecht für unser Rollenspiel ausgesucht.
Meiner Ansicht nach vollziehen Transvestiten die gegengeschlechtliche Verwandlung vollständig mit Kleidung, Make-up und anderen Hilfsmitteln. Optisch möchten wir möglichst nah an das Original heranreichen und wenn möglich überhaupt nicht als Mann erkannt werden. Es kommt darauf an, eine möglichst authentische Frau darzustellen. Nach einiger Zeit kehren wir jedoch immer wieder mehr oder weniger gerne in unser gewöhnliches Männerleben zurück. Von Dauer ist diese Verwandlung nicht und damit ist es eine ziemlich harmlose Grenzüberschreitung zwischen den Geschlechtern.
Für den einen oder anderen spielt in gewissem Maße vielleicht auch eine sexuelle Motivation eine Rolle, aber wenn, dann ist dies dennoch nicht die treibende Kraft, sondern eher eine Nebenerscheinung. Es geht den meisten eben nicht darum, als „Frau“ ihre Sexualität mit ihrem Partner auszuleben. Auch ist diese Verwandlung ganz sicher kein Ersatz für eine fehlende oder womöglich schlecht funktionierende Beziehung.
Was sind denn Dragqueens?
Unter einer sogenannten Dragqueen verstehe ich einen Mann, der eine Frau mit auffälligem Make-up, bestimmten Schminktechniken und besonderer Kleidung ironisch übertrieben darstellen möchte. Die Dragqueens möchten gerne auffallen und eben nicht unerkannt in der Masse der Frauen untergehen. Es spielt dabei eigentlich keine große Rolle, dass man den Mann hinter der Fassade erkennen kann.
Bekannte Vertreter dieser Gattung sind zum Beispiel Ru Paul oder die bei uns in Deutschland sehr bekannte Olivia Jones.
Angeblich sollen viele von ihnen homosexuell sein, aber es würde mich nicht sehr überraschen, wenn sich dies prozentual über die Bevölkerung gesehen nicht anders verteilt als sonst.
Das weibliche Gegenstück dazu sind Dragkings.
Was ist ein Damenwäscheträger?
Ein Damenwäscheträger oder abgekürzt DWT hat ein besonderes Faible für weibliche Unterwäsche. Ich denke, die treibende Kraft dahinter ist eine sexuelle Motivation, eine Vorliebe für schöne weibliche Sachen. Oberbekleidung und Make-up sind meist nicht im Spiel. Es geht auch nicht darum, als Frau wahrgenommen zu werden, sondern einzig und allein um den Reiz der ungewöhnlich angenehmen schönen Wäsche. Öffentlichkeit ist nicht erwünscht und es spielt sich vollständig im verborgenen ab.
Ich möchte explizit darauf hinweisen, dass die vorhergehenden Definitionen meine ganz eigene Auffassung zu dieser Thematik wiedergeben. Es sind die Erklärungen, die ich im Laufe der Jahre für mich gefunden habe, um mich selbst einordnen zu können. Andere mögen die Einteilung und Hintergründe anders erklären und womöglich völlig anderer Meinung sein. Ganz bestimmt habe ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und einen wissenschaftlich fundierten Hintergrund haben meine Theorien hierzu wahrscheinlich nicht, ich bin ja auch Ingenieurin und keine Psychologin.