FAQs, oder was man von mir immer wissen will

Die meisten Menschen sind mit diesem Thema noch nie zuvor direkt und bewusst in Berührung gekommen. Oft stammen die Informationen und Bilder in den Köpfen der Menschen aus den Medien. Nicht selten bedienen sich diese der üblichen polarisierenden Klischees zugunsten der Quote.

Die meisten Menschen, die „Annica“ zum ersten Mal begegnen, sind sehr überrascht, dass sich in der Realität vieles ganz anders darstellt, und haben verständlicherweise eine ganze Menge Fragen. Hier finden sich ein paar Fakten über mich und auch Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Nein, nicht die Bohne! Ich habe überhaupt kein sexuelles Interesse an Männern. Wie sehr viele andere Transgender auch stehe ich ausschließlich auf Frauen.

Nö, bin ich nicht. Mein Antrieb ist der Spaß an der Kunst der Verwandlung, der Wechsel der Perspektive, die Erlebnisse und Erfahrungen in der Welt der Frauen. Es ist der Urlaub von mir selbst und die Möglichkeit, meinem gewöhnlichen Alltag für kurze Zeit zu entkommen und ein völlig anderes Leben zu leben. Wenn ich längere Zeit in der weiblichen Rolle verbracht habe, dann bin ich heilfroh, auch wieder in mein gewöhnliches Männerleben zurückkehren zu können. "Frau sein" ist nämlich ganz schön anstrengend, zumindest, wenn man nicht als Frau geboren ist.

Weibliche Hormone und womöglich diverse schmerzhafte medizinische Eingriffe brauche ich nicht, um ein glückliches Leben führen zu können.

Auch dieses Vorurteil trifft auf mich definitiv nicht zu. Bei mir hat das überhaupt nichts mit der Sexualität zu tun. Es ist zwar ein gutes und entspannendes Gefühl, wenn ich insbesondere nach einer längeren Pause mal wieder die Geschlechtergrenze überschreiten kann, aber mir geht beim Tragen weiblicher Kleidung keiner ab.

Wenn es nur um einen sexuellen Reiz gehen würde, dann könnte ich auf das Epilieren, die Perücke, das Silikon, den Schmuck und was sonst noch für ein möglichst realistisches weibliches Aussehen notwendig ist, verzichten.

Ja, es stimmt. Annica Springmann ist Teil meiner bürgerlichen Identität und als Künstlername im Personalausweis eingetragen.

Offengestanden ein wenig, weil die Vorurteile vermutlich wie eine tonnenschwere Last auf mir und meiner Familie liegen würden. Wir wissen alle, wie dumm und grausam Menschen sein können und wie gerne manche Menschen ihr eigenes Selbstbewusstsein auf Kosten anderer stärken.

Hauptsächlich möchte ich jedoch meine Familie schützen, und daher bin ich wirklich eine ziemlich diskrete Dame. Seit nunmehr über 25 Jahren gehe ich diesem Hobby nach und mich hat noch niemand enttarnt.

Insgesamt muss ich sagen, es ist mein Leben und es geht eigentlich keinen fremden Menschen etwas an, was ich daraus mache. Es ist mir also herzlich egal, was jemand von mir denkt, der mir nicht nahe steht. Es gibt ganz bestimmt schlimmeres auf dieser Welt, als ein Mann in einem Kleid!

Selbstverständlich!

Wir sind bereits seit über 20 Jahren ein Paar, leben seit 17 Jahren zusammen und vor 15 Jahren haben wir geheiratet. Von meinem heimlichen Doppelleben erfuhr sie noch vor unserer Ehe und sie hat mich trotzdem geheiratet.

Ich bin heute überzeugt davon, dass man einen so wichtigen Teil seiner Persönlichkeit dauerhaft vor seinem Partner weder verstecken kann noch verstecken darf.

Erstaunlich gefasst. Sie toleriert "Annica" als einen Teil von mir.

Als sie "Annica" kennenlernte, hat sie wohl nicht erwartet, wie gut ausgerechnet ich dieses Handwerk mittlerweile beherrsche. Ich bin ein Mensch, der keine halbe Sachen macht, und eine absolute Perfektionistin. Dementsprechend möchte ich mich natürlich auch immer weiter verbessern. Wenn ich für etwas Feuer gefangen habe, dann investiere ich viel Energie, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erreichen. Sie sieht diese „Frau“ daher mittlerweile als Bedrohung und hat vermutlich sogar Angst vor ihr. Ich gehe davon aus, dass ihre Angst darin begründet ist, dass ich irgendwann womöglich auf die Idee kommen könnte, eine weitere Grenze zu überschreiten. Doch bei mir ist diese Angst völlig unbegründet.

Das war bereits 1998, und was soll ich sagen, unfreiwillig durch eine Unachtsamkeit meinerseits.

Als sie von einer Geschäftsreise zurückkam, während der ich mal wieder ihre Abwesenheit ausgenutzt hatte, habe ich im ganzen Aufräumstress vergessen, etwas von "Annicas" Sachen wegzuräumen. Mir blieb keine Wahl, als mit der ganzen, fürchterlichen Wahrheit herauszurücken. Der Zeitpunkt war denkbar schlecht, weil ich natürlich nicht darauf vorbereitet war und weil ich in dieser Sache selbst noch nicht zu mir gefunden hatte.

Ja. Abgesehen von meiner Ehefrau können 14 weitere Personen eine Verbindung zwischen mir und meinem weiblichen Alter Ego herstellen. Aber nur vier der 14 Personen kennen sowohl die "Frau" als auch den Kerl dahinter persönlich.

Da ich extrem gute und enge Freundschaften habe, bin ich mir wirklich ganz sicher, dass mich kein einziger meiner Freunde für dieses Hobby ächten würde.

Beruflich habe ich außer dem üblichen, feigen, armseligen Getuschel hinter meinem Rücken keinerlei negative Konsequenzen zu erwarten.

Insgesamt muss ich sagen, es ist mein Leben und es geht eigentlich keinen fremden Menschen etwas an, was ich daraus mache. Es ist mir auch herzlich egal, was jemand von mir denkt, der mir nicht nahesteht. Davon abgesehen gibt es ganz bestimmt Schlimmeres auf dieser Welt als einen Mann in einem Kleid!

Zu meiner eigenen Überraschung extrem wenige. In über 25 Jahren als „Annica Springmann“ gab es nur vier Situationen, in denen andere Menschen ihre schlechte Erziehung und ihre geringen kognitiven Fähigkeiten offen zur Schau stellten.

Na klar! Selbstverständlich! Das Leben spielt draußen! Alles andere wäre langweilig. Ich betreibe doch den ganzen Aufwand nicht, um mich zu verstecken.

Warum sollte ich? Ich denke, es gibt eine Menge Menschen, die weitaus schlimmere Dinge machen, als ein wenig Nylon, Baumwolle, Silikon und Farbpigmente zu verwenden.

Im Gegenteil, ich bin sehr stolz darauf, dass ich so viel Mut besitze, mein Leben zu leben, wie es mir gefällt. Eine ganze Menge Menschen haben diesen Mut nicht. Vermutlich sind das gerade die, die am lautesten lachen.

Nein, mein Alltag hat mich fest im Griff. Die Verwandlung ist ja auch immer sehr aufwendig und dadurch ergeben sich dafür leider viel zu wenige Gelegenheiten.

Eine sehr häufige Frage, die mir von Männer gestellt wird und ich ahne weshalb.

In der Regel nein.

Mit Männern treffe ich mich überhaupt nicht!

Mit anderen, die diesem Hobby nachgehen und Stil und Niveau besitzen, hat sich das schon ergeben.

Mit neugierigen Frauen, die Infos wegen des Hobbys ihres Partners haben wollen – warum nicht?

Selbstverständlich gebe ich Dir gerne zahlreiche Ratschläge (viele findest Du ja auch auf dieser Webseite), aber ich bin keine Visagistin und ich biete keinen professionellen Stylingservice für Transmädels an! Dein Make-up musst Du selbst im Griff haben. Wenn das nicht überzeugend funktioniert, dann an dieser Stelle gleich mein erster Rat an Dich – wende Dich unbedingt an einen Profi!

Einen professionellen Stylingservice für Transgender und auch entsprechende Seminare findet man über google.

Ich selbst habe extrem gute Erfahrungen mit der bezaubernden, einzigartigen, beeindruckenden, coolen Elli Hunter gemacht. Elli kann ich uneingeschränkt und bedenkenlos empfehlen. Schau dazu doch einfach auf ihrer Webseite vorbei: www.frau-sein.de

Oh ja! In all der Zeit kommt eine ganz schöne Anzahl zusammen.

Na klar! Natürlich habe auch ich, aus Angst und Scham vor mir selbst und vor anderen Menschen, versucht, mit diesem gesellschaftlich verbotenen Spiel aufzuhören. Obwohl ich wie eine Löwin gekämpft habe, kam diese verdammte und gleichzeitig so geliebte "Annica" immer wieder zu mir zurück. Selbstverständlich bereute ich lange Zeit jede dieser verruchten Verwandlungen bitterlich, weil ich selbst nicht verstand, was das Ganze sollte. Egal, was ich dagegen unternommen habe, diese Frau kam und kommt immer und immer wieder.

Heute ist mir natürlich klar, aus welchem Grund das Aufhören nicht funktionieren kann. Man kann sich von einem so wichtigen Teil seiner Persönlichkeit natürlich nicht einfach trennen.

Ich muss immer wieder wissend lächeln, wenn ich von anderen Transmädels höre, die beschließen, damit endgültig aufzuhören, und ihre ganzen mühsam gesammelten Schätze in den Müll werfen. Was für eine Verschwendung! Lasst euch gesagt sein, es wird nicht funktionieren!

Noch mehr Fragen? Nur zu – einfach her damit! Schreib mir einfach über das Kontaktformular auf meiner Webseite eine Nachricht.

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Über Annica

Annica Springmann aus Esslingen ist der kreative Kopf hinter Female Copy. Heute lebt die gebürtige Schwäbin in der sonnigen Südpfalz und neben Ihren Aktivitäten als Transgender Model, Fotografin, Mentorin und Autorin arbeitet die studierte Wirtschaftsingenieurin als IT-Expertin im Management. Mit Ihrer Webseite, dem Blog und ihren sozialen Profilen möchte Sie anderen Mut machen, ihr Leben so zu leben wie es sie glücklich macht, ihre Erfahrungen teilen und mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen.

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